Frankfurter Medizinstudenten wollen mehr Geld für die Tätigkeit als Arzt im Praktikum
Blut entnehmen und bei Operationen den Haken halten: Solche Tätigkeiten seien für einen angehenden Arzt nicht besonders lehrreich, meint die Fachschaft Medizin der Goethe-Universität. Trotzdem würden Studenten im Praktischen Jahr, dem letzten Teil der ärztlichen Ausbildung, regelmäßig zu solchen Hilfsarbeiten herangezogen. Auf solche und andere Missstände wollen die Nachwuchsmediziner am Donnerstag mit einem Aktionstag aufmerksam machen.
Die Studenten kritisieren, dass für das Praktische Jahr am Uniklinikum und den akademischen Lehrkrankenhäusern kein Lohn, sondern lediglich eine Aufwandsentschädigung von 300 Euro im Monat gezahlt werde. „Von dieser Summe kann in Frankfurt niemand leben.“ Angemessen wäre nach Ansicht der Fachschaft ein Betrag von 649 Euro - das entspricht dem BaföG- Satz für Studenten, die nicht bei den Eltern wohnen. Die Entschädigung dürfe auch nicht, wie bisher üblich, mit BaföG- Bezügen verrechnet werden.
Außerdem müsse es im Praktischen Jahr feste Lehrveranstaltungen wie etwa Seminare und Zeitfenster für selbständiges Lernen geben. So könnten die Teilnehmer die Erfahrungen aus dem Klinikalltag aufarbeiten und sich auf das mündliche Examen vorbereiten.